Die Regeln zum Proschtfäscht

Ein Weltrekordversuch in bester britischer Tradition

17.08.2013

Seien wir doch einmal ehrlich: ohne Briten wäre die Welt um zahlreiche Attraktionen ärmer. Fussball, Tennis, Skifahren, Pubs, Pippa Middleton – und eben Weltrekorde. Besonders auffallend an diesen Errungenschaften: es gibt dazu immer ziemlich schräge Regeln nach bester britischer Tradition. Wer sonst käme denn zum Beispiel auf die Idee, den Punktegleichstand beim Tennis mit "Love" zu benennen? Was das mit dem Proschtfäscht zu tun hat? Eine ganze Menge.

So war natürlich die Versuchung gross, beim Festlegen der Regeln für das Proschtfäscht ähnliches auszuprobieren. Diskutiert wurden unter anderem das verwendete Rechensystem (Verrechnen der Anzahl Proscht mit dem Dreizehnersystem, einfach weil's herrlich unlogisch ist) oder das Erreichen von 23, 57 oder 73 Proschtkontakten mit dem Ausruf "Barton" kundzutun, im ehrenvollen Andenken an Catherine Barton, eine Halbnichte des berühmten britischen Physikers und Mathematikers Isaac Newton.

Irgendwann nahm dann aber im OK doch die Einsicht überhand, dass man komplizierte Spielregeln besser den Briten überlasst, alles andere wäre der Weltrekord-Tradition nicht würdig. Nichtsdestotrotz sollten die Regeln dem edlen Wettkampfgeist des britischen Empires ihren Respekt zollen.

Die Lösung ist so genial wie einfach: der Proschtcheque, eine Hommage an die kaum zu überschätzende Rolle der Briten an die Entwicklung des Zahlungsverkehrs unter den Völkern dieser Welt.

Und so funktioniert es: mit dem Proschtcheque führt der Proschter Buch über seine Proschts. Ein einzelnes Proscht wird dem Zuproschter mit einem Klebepunkt* bestätigt. Sobald der Bogen vollgeklebt ist, geht das ganze in die Proschturne. Und von dort weiter an das Proschtbüro, welches die Ergebnisse flugs nach London telegrafiert (OK, das mit dem Telegrafieren stimmt so nicht, aber allein die Vorstellung lässt einem wahren Proschter den Blick verklären).

Noch Fragen? Eben.

Ansonsten gibt es hier das vollständige Proschtreglement im Detail.

* Der Klebepunkt wiederum ist übrigens eine Ehrerbietung an den britischen Erfinder der Briefmarke, Sir Rowland Hill (1795 bis 1879). Weitergehende Informationen im Eintrag auf Wikipedia