Organisator des Proschtfäscht ist der "Club der Hopfenfreunde" (CDHF) – zwei Dutzend unverschämt gut aussehender Männer im besten Alter. Jeder von Ihnen hat natürlich auch eine Funktion im Club. Aber bereits hier beginnt die Sache kompliziert zu werden.
Am Anfang war alles einfach. Jeder übernahm aus Pflichtgefühl ein Amt, in der Gewissheit, der Gemeinschaft etwas zurückzugeben. So hatte der CDHF einen Präsidenten, einen Aktuar, einen Jungtrinkerausbildner.
Das Unheil begann dann eigentlich mit dem Internet.
Der damalige Webmaster fertigte in liebevoller Handarbeit ein Online-Mitgliederverzeichnis. Inbegriffen war eine für diese Zeit nachgerade revolutionäre Funktion: die Einträge konnten von den Mitglieder selber verwaltet werden. Nur erwies sich die Sache mit den Benutzerberechtigungen als ziemlich aufwändig, und in einer ersten Testversion war es noch nicht möglich, diese sauber zu trennen. Jeder konnte jeden Eintrag abändern.
So war es denn nur logisch, dass sich einzelne(!) Mitglieder – bevorzugterweise nach spätabendlichem Bierkonsum – an den Rechner setzten und die Funktionseinträge der anderen Mitglieder ergänzten, präzisierten, verdichteten. Und irgendwann war das dann so lustig, dass eigentlich gar niemand mehr nach der erweiterten Benutzerberechtigung fragte. Zumal die Autoren, viele Jahre bevor Wikipedia erfunden wurde, natürlich auch darauf bedacht waren, aktuelle Ereignisse in die Funktionsbezeichnungen einfliessen zu lassen.
Sehr oft fanden übrigens auch Äusserungen von Mitglieder an der Generalversammlung ihren Niederschlag in einer neuen Funktionsbezeichnung – zumal Wortmeldungen an der GV seit zwanzig Jahren ein nie versiegender Quell von Einsichten, Lebensweisheiten und Thesen sind, wobei sich letztere in der Rückschau nicht immer empirisch einwandfrei herleiten lassen. Aber dafür sind sie lustig.
Und so kommt es, dass heute eigentlich kaum mehr einer genau weiss, wer warum welche Funktion innehat. Aber genauso muss es ja sein, das Mitgliederverzeichnis des CDHF.